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Dilemma-Situation

Besuch bei einem demenzkranken bettlägrigen Mann, der fiebert und beim Atmen stark rasselt und brodelt. Allem Anschein nach ist er nicht sterbend, sondern hat eine Lungenentzündung. Das bestätigt der Faktencheck: Er isst und trinkt. Er nimmt Kontakt auf. Er nahm bis zum Tag davor am Leben teil... Er stimmt einer Krankenhauseinweisung zu.

Dieser Gesamteindruck bestätigt, dass eine Krankenhauseinweisung, die der Arzt vorschlägt,  das Richtige sein könnte, um die Lungenentzündung zu bekämpfen. Infusionen zu Hause fallen leider mangels medizinisch-pflegerischer Möglichkeiten aus.

Eine schwere Entscheidung für die bevollmächtigten Angehörigen...

Klar ist, wenn er nicht ins Krankenhaus kommt, wird er binnen zwei, drei Tagen sterben. Der Schleim steht ihm bis in den Mund; das Abhusten fällt ihm zu schwer.

Klar ist auch, dass er nirgendwo so gut und liebevoll versorgt ist wie zu Hause. Was die Gesamtlage angeht, wird ihn der Krankenhausaufenthalt eher belasten.


Die Entscheidung fällt fürs Krankenhaus.

Dort stellt man fest, dass er tatsächlich eine sehr schwere Lungenentzündung hat. Sein Leben steht auf Messers Schneide. 


Um solche Entscheidungen kommt man oft nicht rum... 

Wir wünschen der pflegenden Familie, dass der alte Herr nochmal nach Hause kommt! Dass er von der Behandlung profitiert!

Dass er irgendwann zu Hause sterben darf  - der Wunsch aller!


Aber sie dürfen gewiss sein, dass sie das Ihre getan haben, auch wenn er im Krankenhaus sterben sollte...