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Zusammenarbeit braucht Wertschätzung und Kommunikation

Eine unserer Begleiterinnen hat eine alte Dame drei Jahre in einem Altenheim unserer Region begleitet.

Die hochbetagte Dame ist Anfang des Jahres verstorben, ohne dass man die Hospizbegleiterin oder den Hospizdienst darüber verständigt hat.

Nur durch die Anzeige in der Zeitung hat die engagierte Ehrenamtliche es erfahren und konnte als ihren Abschied an der Beerdigung teilnehmen.

Ende des vergangenen Jahres hatte die Begleiterin Urlaub. Jetzt wollte sie wieder ins Altenheim fahren. Und hätte das leere Zimmer vorgefunden.

Das ist soooo traurig!
Und unverständlich, weil alle Telefonnummern vorlagen...

Der von uns in Kenntnis gesetzte Heimleiter hat in keiner Weise sein Bedauern zum Ausdruck gebracht. Er hat um den Kontakt zu der Ehrenamtlichen gebeten, um sich zu entschuldigen - weit gefehlt... Nichts dergleichen!

Immerhin haben die Koordinatorinnen ein Gespräch mit der Pflegedienstleitung angeboten bekommen, um die Zusammenarbeit zu verbessern. Dieser Termin, den im übrigen wir Koordinatorinnen erbeten haben, steht noch aus.

Nein, das soll keine Schelte aufs Altenheim sein.
Wir wollen mit dem Posting neben unserer Traurigkeit zum Ausdruck bringen, dass die "Ressource Ehrenamt" nach wie vor zu wenig gewürdigt wird.
Wir wollen noch einmal und wieder und wieder sagen, wie wichtig gute Kommunikation ist und wie hilflos man ist, wenn es dazu keine feste Struktur gibt.

Und wir wollen dem Engagement unserer Hospizbegleiterin unsere Ehre zollen, die trotzdem - trotz solcher Missachtung - weiter Menschen begleitet. Auch im Altenheim. Danke!

Gemeinsam hoffen wir auch weiter, die Situation von hochbetagten Menschen, die der menschlichen Nähe bedürfen, der Kontinuität der Begleitung, der verbindlichen Beziehung, zu verbessern. Lassen wir uns durch nichts entmutigen: Es geht um den Menschen! Es geht um die Menschenwürde! Es geht um Menschlichkeit!